Neurotische Depression

Eine neurotische Depression wird auch als dysthymische Depression oder Dysthymia bezeichnet. Wer von dieser Erkrankung betroffen ist, neigt krankhaft dazu, unter traurigen Stimmungslagen zu leiden. Bei der neurotischen Depression handelt es sich um eine untergeordnete Art der chronisch auftretenden depressiven Stimmung. Zwar ist sie in ihren Beschwerden weniger stark ausgeprägt, allerdings ist die Dauer der neurotischen Depression höher. So beträgt die Mindestdauer dieser Erkrankung 24 Monate, auch wenn die Erkrankten in manchen Fällen wenigstens gute Wochen oder zumindest gute Tage erleben, während dieser die Stimmung positiv ist. Dennoch haben sie den Großteil ihrer Zeit mit Niedergeschlagenheit und Müdigkeit zu kämpfen. Außerdem meinen die Betroffenen immerzu, sie könnten keinen Erfolg haben. Weitere Symptome dieser Phasen der Depressivität sind:

  • Unsicherheit
  • Angst
  • Gestörtes Selbstwertgefühl
  • Selbstzweifel

Zudem kann der Erkrankte an körperlichen Beschwerden leiden, wenn auch weniger stark ausgeprägt, als bei der typischen Depression. Die negativen Gedankengänge in Richtung Sünde, anhaltende Angst vor Armut oder Schuldgefühle, welche charakteristisch für eine depressive Erkrankung sind, treten lediglich in seltenen Fällen auf und zum Teil auch gar nicht.

Auch wenn man die neurotische Depression aufgrund ihrer Auswirkungen gegenüber der typischen Depression schnell einmal als „kleine Krankheit“ abtut, sollte man sie auf keinen Fall unterschätzen! Selbst wenn die Beschwerden leichter sind, ist es so, dass die Betroffenen ziemlich heftig mit der Erkrankung zu kämpfen haben. Teilweise kann der Verlauf der Dysthymia sogar schlimmer sein, als der einer üblichen Depression. Dies liegt vor allem daran, dass die typische Depression eher über kurze Dauer auftritt und der Betroffene bereits nach ein paar Wochen völlig genesen sein kann und nur die Erinnerung an diese negative Krankheit bestehen bleibt, wohingegen sich die neurotische Depression über eine sehr lange Dauer erstreckt. Diese lange Krankheitsdauer sowie die Hartnäckigkeit, mit der die Beschwerden immer wieder aufkommen, treiben den Patienten in die Verzweiflung oder lassen ihn sogar resignieren. Sie sehen keine Behandlungsmöglichkeit mehr und sind daher davon überzeugt, an einer Krankheit zu leiden, welche nicht geheilt werden dann. Die Betroffenen einer Dysthymia sind zwar noch zu der Alltagsbewältigung fähig, allerdings ist damit eine solche Anstrengung verbunden, dass sie ständig niedergeschlagen sind. Der Patient kann sich nicht mehr erholen und hat keine Möglichkeit, sich zu entspannen.

Die neurotische Depression kommt in den meisten Fällen bei jungen Erwachsenen auf. Die Dauer beträgt bis zu einige Jahre, während dieser die Stärke der Beschwerden andauernd variiert. Wenn der Patient bereits etwas älter ist, kann es auch sein, dass die dysthymische Depression als Folge einer typischen starken Depression aufkommt und dann von dieser Krankheit noch übrig bleibt.

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